W-Net 4.0 - Plattform zur Betriebsoptimierung von Wassersystemen



Screenshots der W-Net 4.0 Plattform auf unterschiedlichen Endgeräten.


© Fraunhofer IOSB
Skizze des entstehenden Wertschöpfungsnetzwerks.


Motivation: Ungenutzte Digitalisierungspotenziale

Mehr als 4000 Unternehmen stellen in Deutschland die Trinkwasserversorgung sicher. Die überwiegende Mehrheit davon sind kleine und mittlere Wasserversorgungsunternehmen. Diese setzen Informations- und Automatisierungstechnik bisher nur in sehr geringem Umfang ein. Daher werden Messdaten meist nicht systematisch erhoben. Darüber hinaus verfügen die Unternehmen vielfach weder über eine ausreichend gepflegte Datengrundlage des Wassernetzes, noch über Geoinformationssysteme (GIS), Simulationssoftware oder Datenanalyse-Tools, durch die Eingriffe in das Trinkwassersystem (z.B. Erweiterung des Netzes) geplant und optimiert werden können. Große Wasserversorger sind häufig besser technisch ausgestattet. Obwohl viele Messdaten verfügbar sind, können sie aufgrund fehlender Vernetzung sowie fehlendem Fachpersonal kaum zur Überwachung und Optimierung der Trink- und Abwassersysteme genutzt werden.

Ziel: Nachhaltige Sicherheits- und Betriebsoptimierung

Das Projekt W-Net 4.0 zielt darauf ab, eine modulare und skalierbare Plattform zu entwickeln, die GIS-System, Simulationssoftware und Datenanalyse-Tools vereint und hohen IT-Sicherheitsstandards genügt. Verbunden mit neuartigen Dienstleistungskonzepten, Wertschöpfungsnetzwerken sowie Schulungskonzepten werden so kleine und mittlere Wasserversorgungsunternehmen erstmals befähigt, diese Technologien zu nutzen. Für große Versorger sollen neuartige und einfach handhabbare Datenanalyse- und Optimierungswerkzeuge sowie entsprechende Dienstleistungskonzepte zur Verfügung gestellt werden.

Im Vorhaben soll die gesamte Wertschöpfungskette von der Datenerfassung über die digitalisierte Dokumentation bis hin zur Überprüfung durch Simulationsmodelle durchgängig abgebildet werden. Die vernetzte GIS-, Simulations- und Datenanalyseplattform wird auf Grundlage bestehender Module zur Datenübermittlung entwickelt, die im industriellen Produktionsumfeld bereits im Einsatz sind. Ein Schwerpunkt der Softwareentwicklung liegt auf angepassten Maschine-Maschine und Mensch-Maschine-Schnittstellen, die auch durch weniger IT-geschultes Personal bedienbar sind. Die neue Plattform wird in der Praxis bei kleinen, mittleren und einem großen Wasserversorger getestet.

Datenschutz und Datenverarbeitung

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Interview mit Dr. Thomas Bernard zur Digitalisierung der Wasserversorgung und W-Net 4.0 (September 2023)

Nutzen der neuen Plattform

Die Plattform wird kleine und mittlere Versorger künftig in die Lage versetzen, ihr Netz bedarfsgerecht zu betreiben und zu pflegen. Darüber hinaus können sie die Trinkwasserqualität durch ein verbessertes und auf Sensordaten basierendes Monitoring nachhaltig sichern bzw. erhöhen sowie Leckagen im Trinkwassernetz frühzeitig erkennen. Große Wasserversorger können durch die Einführung eines Netzwerks aus Sensor-Anbietern sowie Dienstleistern im Bereich GIS, Simulation, Datenanalyse und Prozessoptimierung von dem Forschungsprojekt profitieren.

Projektpartner

  • Fraunhofer IOSB
  • 3S Consult GmbH
  • COS Geoinformatik GmbH & Co. KG
  • Berliner Wasserbetriebe
  • SchwarzwaldWasser GmbH

Abteilung MRD

Das Projekt wird im Fraunhofer IOSB von der Abteilung Mess-, Regelungs- und Diagnosesysteme (MRD) verantwortet.

Projektsteckbrief

Projektlaufzeit: 11/2018 - 7/2022

Das Projekt W-Net 4.0 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert im Rahmen der Fördermaßnahme Industrie 4.0 - Kollaborationen in dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken (InKoWe).

Forschungsthema

Sie wollen mehr zu diesem Themenbereich erfahren? Dann besuchen Sie die Forschungsthemenseite »Wasser 4.0 – Monitoring und Betriebsführung von Wasser-Infrastrukturen« und informieren Sie sich.